Gegründet im Jahr 1187 verdankte das kleine Fischerdorf seinen Namen der Lage an der Travemündung und lebte über Jahrhunderte ausschließlich von Fischerei und Schifffahrt. 1329 kaufte Graf von Holstein Travemünde für 1060 Lübsche Mark auf, um sich die Zufahrt zum Travemünder Hafen zu sichern. Seit 1802 zählt Travemünde zu den Seebädern und wurde 1913 schließlich in Lübeck eingemeindet. Heutzutage trifft hier moderner Esprit auf das Flair der alten maritimen Zeit. Dies spiegelt sich nicht nur in der Architektur wider, sondern auch im alten Fischereihafen mit seinen kleinen Fischerbooten und urigen Fischbrötchen-Buden, die zu einem kleinen Snack einladen. 

Travemünde auf einen Blick

Schon gewusst?

In der Altstadt findet ihr Straßen wie Backbord, Steuerbord, Mittschiffs und Achterdeck – von oben betrachtet entsteht hier das maritime Bild eines Schiffs. Das Schiffsthema zieht sich auch durch die Straßen: Im Beiboot, Am Heck, Godewind und Leegerwall.

Travemünde – häufige Fragen

Top 10 Sehenswürdigkeiten in Travemünde

1. Alter Leuchtturm Travemünde

Der älteste Leuchtturm Deutschlands wurde erstmals um 1330 urkundlich erwähnt und seither mehrfach zerstört und wiederaufgebaut. Nach einem Brand im Jahr 1927 erhielt das 31 Meter hohe Kulturdenkmal seinen unverwechselbaren klassizistischen Stil und erfüllte seinen ursprünglichen Zweck letztmalig 1972, bevor das Leuchtfeuer schließlich aufgrund des höheren Neubaus Maritim-Hotel ausgeschaltet wurde.

Heutzutage beherbergt der Alte Leuchtturm Travemünde auf acht Etagen das maritime Museum, in dem sich rund um die Geschichte der Leuchtfeuertechnik, sowie Modelle von Feuerschiffen und Seelaternen, viel entdecken lässt. Wer in den vollen Genuss dieses faszinierenden Bauwerks kommen möchte, steigt die 142 Stufen bis zur Aussichtsgalerie empor und wird mit einem einmaligen Blick über Travemünde und die Lübecker Bucht, bis hin zur Küste von Mecklenburg-Vorpommern belohnt.

Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 13 – 16 Uhr (im Juli und August schon ab 11 Uhr).

2. Historischer Stadtkern

Der urige Charme des historischen Stadtkerns von Travemünde ist trotz zahlreicher Feuersbrünste und Sturmfluten aufgrund seiner bedeutsamen Lage immer wieder aufgebaut worden und lässt bis heute durch die altertümliche Architektur, der liebevoll restaurierten Fachwerkhäuschen und Giebelhausfassaden, die Vergangenheit gegenwärtig sein. Geprägt von der St. Lorenz Kirche, die schon im Mittelalter das Herzstück der Altstadt war, wuchs das kleine Fischerdorf mit der Zeit zum modernen Seebad heran und die einfachen Fischerkaten erhielten nach und nach schmuckhafte Fassaden, die bis heute erhalten sind.

Tipp: Einen Besuch in der Alten Vogtei auf der nostalgisch anmutenden Flaniermeile direkt in der Vorderreihe solltest du unbedingt einplanen. Das prächtige Giebelhaus diente jahrhundertelang als Sitz des Lübecker Stadtvogtes und lädt seit einer umfassenden Restaurierung im Jahr 2006 mit Café, Restaurant, sowie einer Kunstgalerie im 1. Stock zu kulinarisch, kreativen Highlights ein. Besonders sehenswert sind dabei die wunderschönen Renaissance-Malereien an den alten Kassettendecken des historischen Gebäudes.

3. Viermastbark Passat

Ein weiteres spektakuläres Highlight von Travemünde liegt direkt am Priwallufer und genießt dort, nach 39 Kap-Hoorn-Umsegelungen, vielen stürmischen Abenteuern und unzähligen Seemeilen, als schnellster Frachtsegler der Welt, abgetakelt seinen Ruhestand. Die legendäre Viermastbark Passat der renommierten Reederei F. Laeisz, seinerzeit für 680.000 Goldmark bei der Hamburger Werft Blohm & Voss in Auftrag gegeben, lief 1911 vom Stapel und verließ den Hamburger Hafen zunächst unter dem Kommando von Kapitän J. Wendler Richtung Valparaiso. 1951 wurde der Flying-P-Liner von einem reinen Segelschiff mit einem 1000-PS-Motor zu einem Frachttragenden Schulschiff umgebaut. Nach fast 50 Jahren bezog das imposante Segelschiff dann nach seiner letzten Reise 1957 seinen festen Liegeplatz an der Travemündung im Jahr 1960 und steht nach einer sieben Millionen Mark teuren Sanierung seit 1978 unter Denkmalschutz. Inzwischen ist das historische Schmuckstück als das Wahrzeichen von Travemünde vom Stadt- und Küstenbild nicht mehr wegzudenken.

Tipp: Wer sich traut, ist für eine unvergessliche Hochzeit mit mehreren Gästekabinen und Hochzeitssuite von März bis Oktober auf der alten Lady goldrichtig. Termine und nähere Informationen kann man beim Standesamt Lübeck erfragen.

4. Priwall – Naturoase mit Badestrand

„Nie wieder geteilt – 3. Februar 1990“ Mit dieser Inschrift erinnert ein Gedenkstein seit 1995 an der Mecklenburger Landstraße an die innerdeutsche Grenze zu DDR-Zeiten. Während westdeutsche Badetouristen am Ostseestrand nach Erholung suchten, wurden auf der anderen Seite die Fluchtversuche der DDR-Bürger verhindert. Von den Grenzanlagen ist heutzutage nur noch sehr wenig zu finden, doch ist der Priwall noch immer ein Ort der Gegensätze.

Neben dem neu erbauten Beach Bay mit modernen Ferienappartements, diversen Wellness- und Freizeitangeboten und allen Annehmlichkeiten für einen unvergesslichen Ostseeurlaub, findet man absolute Ruhe und Entspannung vor allem in der Natur der traumhaften Halbinsel. Vom ursprünglichen Naturstrand im Norden, mit wunderschöner Dünenlandschaft und einem angrenzenden Wäldchen kannst du auf dem Rundwanderweg Natura Trail im Naturschutzgebiet „Südlicher Priwall“ zahlreiche Vogel- und Pflanzenarten entdecken. Ein Ostseeküsten-Radweg für ausgiebige Touren am Wasser entlang lädt jederzeit an einem der vielen Strandzugänge zu einer kleinen Erfrischungspause im Meer ein.  

5. Sandskulpturen Travemünde

Vom 25. März bis 5. November 2023 kannst du täglich von 10:00 – 18:00 Uhr bis zu sieben Meter hohe Sandskulpturen, aus Film und Fernsehen, in den Bootshäusern direkt neben dem Fischereihafen erleben. Auf einer überdachten Fläche von rund 3.500 m2 wurden 10.000 Kubikmeter Spezialsand zu 35 einzigartigen Bildszenerien mit über 100 Skulpturen verarbeitet. Lass dich in die fantastische Welt von Avatar, Game of Thrones, Harry Potter oder Klassikern wie Dick und Doof und Charlie Chaplin entführen und erfahre nebenbei wissenswertes über das Material Sand. Für den kleinen Hunger lädt die Cafeteria mit allerlei Köstlichkeiten zu einer Pause ein, während die kleinen Gäste in der Kinderwelt die eigenen Sandskulpturen-Talente ausloten können.  

Die Ausstellung ist barrierefrei. Der gebührenpflichtige Parkplatz „Am Fischereihafen“ liegt direkt gegenüber. Hunde sind an der Leine erlaubt.

6. Fischereihafen Travemünde – Frischer Fisch direkt an der Kaikante

Fangfrischen Fisch direkt von Bord: Das findet man noch im urig maritimen Fischereihafen von Travemünde, eingerahmt von diversen Fisch-Büdchen und Lokalitäten, die jeden Fischliebhaber mit typisch regionalen Speisen auf seine Kosten kommen lässt, gibt es neben dem berühmten Fischbrötchen auch köstlichen Räucherfisch direkt aus dem Räucherofen. Kleine Fischerboote und imposante Hochseekutter säumen die Kaikante bis zur nächsten Dämmerung, in der sie wieder auf den Weiten der Ostsee nach dem nächsten dicken Fang jagen.

Tipp: Kennst du schon die Fischbrötchenstraße? Entlang der Lübecker Bucht von Rettin über Scharbeutz bis nach Travemünde gibt es diverse Fischbrötchenstationen von urig traditionell bis hin zu modernem chic. Erkunde die kulinarische Strecke auf eigene Faust oder in geselliger Runde bei einer geführten Fischbrötchen-Tour auf dem Rad.

7. Ostseestation Travemünde – erlebe, entdecke und fühle die Ostsee

Schon mal eine Krabbe auf der Hand gehabt? Im liebevoll eingerichteten Ostseeaquarium mit Meeresmuseum werden alle Fragen rund um die Ostsee und ihre vielfältigen Meeresbewohner bei der rund einstündigen interaktiven Führung beantwortet. Erkunde bei einer Käscher-Exkursion den Passathafen, entdecke die Unterwasserwelt durch ein Mikroskop, füttere die gefräßigen Plattfische und erfahre in der Ostseestation Travemünde alles über das faszinierende Ökosystem unseres baltischen Ozeans und wie jeder von uns, durch verantwortungsvolles Handeln, zum Erhalt dieser faszinierenden Welt beitragen kann.

8. Brodtener Steilufer

Die spektakuläre Aussicht von der vier Kilometer langen Steilküste zwischen Travemünde und Niendorf bietet nicht nur ein imposantes Landschaftsbild, sondern lädt auch zu ausgiebigen Spaziergängen und Radtouren ein. Am naturbelassenen Strand unterhalb des bis zu 20 Meter hohen und insgesamt 10 Kilometer langen Wanderweges lassen sich mit ein wenig Glück Donnerkeile und sogar Fossilien finden.

Tipp: Auf der zwei bis dreieinhalb Stunden langen Wanderung lässt sich am Aussichtspunkt Hermannshöhe mit Blick über die gesamte Lübecker Bucht hervorragend ein Picknick einplanen.

9. Stülper Huk

Die Stülper Huk, direkt im Naturschutzgebiet Dummersdorfer Ufer gelegen, kennzeichnet die Travemündung Richtung Ostsee und ist für Naturliebhaber ein absolutes Schmuckstück unter den Ausflugszielen in die Natur. Im Jahr 1147 ließ Graf Adolf II. von Holstein mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit eine Turmhügelburg auf dem Hirtenberg errichten, welche das ursprüngliche Alt-Travemünde bezeichnete und bereits 1181 schon wieder zerstört wurde.

Fünf Wanderwege führen über den geschichtsträchtigen Boden der erhöhten Halbinsel durch die einzigartige Landschaft, gespickt mit kleinen Biotopen und seltenen Pflanzenarten wie Enzian, Thymian oder Heidenelken und laden zu ausgiebigen Tier- und Naturbeobachtungen ein. Wer Ruhe und Abgeschiedenheit sucht, wird auf der Stülper Huk im Kreise von Schafen und Ziegen mit seichten Hügeln, einem kleinen Naturstrand und einem herrlichen Blick vom Aussichtssturm auf dem Hirtenberg über die fantastische Ostsee-Landschaft belohnt.

10. Die Travemünder Molen

Die beiden Travemünder Molen bezeichnen die Hafeneinfahrt von Travemünde und bedienen als angenehmen Nebeneffekt auch die Landratten. Denn von den zahlreichen Sitzgelegenheiten aus, kannst du die großen Pötte und kleinen Fischerboote direkt an dir vorbeiziehen lassen, während sich die Wellen an den großen Findlingen brechen und sich dir eine rundum spektakuläre Kulisse bietet.

Nodermole: 250 Meter lang, führt die Nordermole auf die Ostsee und bietet einen einmaligen Blick auf den Strand und die Weiten des Meeres. An der Spitze steht seit 2013 das kleine Leuchtfeuer und lädt bei einem kleinen Snack zum Verweilen ein.

Südermole: Die Mole auf der anderen Seite der Travemündung, auch Priwallmole genannt, ist nicht nur bei Urlaubern für einen abendlichen Spaziergang beliebt, sondern auch bei Anglern, die auf Dorsch, Hecht und Scholle spekulieren. Von Anfang November bis Ende März heißt es in den frühen Morgenstunden also gern auch mal: Petri Heil.

Wer dem Trubel der Hochsaison im Sommer entgehen möchte, findet in diversen Travemünder Hotels im Winter zahlreiche Day-Spa- und Wellnessangebote. Gesichts- und Körper-Anwendungen, Saunen und Dampfbäder laden zu purer Entspannung und einer ausgiebigen Alltagspause ein.

Geheimtipps in Lübeck

Wer Travemünde besucht, sollte auf jeden Fall einen Tagesausflug in die Lübecker Innenstadt einplanen. Direkt am historischen Rathausplatz findest du das beliebte Niederegger Marzipan-Museum und Café, das die Herzen von Marzipanfans höher schlagen lässt. Wer das Besondere etwas sucht, ist in der Fleischhauerstraße und Hüxstraße gut aufgehoben. Hier findet man neben Kunsthandwerk, exklusiver Bekleidung und Goldschmiedekunst auch eine kleine Konditorei- und Schokoladenmanufaktur. Für den kleinen Hunger zwischendurch findest du zwischen Bowl-Bars und kleinen Pizzerien auch zahlreiche charmante Cafés.

Die Lübecker Gänge – ein historische Labyrinth

Verwinkelte Gassen, versteckte, liebevoll gepflegte Innenhöfe und schief aneinander gelehnte Ganghäuschen prägen als Zeugen der Vergangenheit das historische Lübeck. Als Teil des Lübecker UNSECO Welterbes und in seiner Vielfalt weltweit einzigartig, beherbergt Lübeck im Großteil der Altstadt noch immer 90 bewohnte Gänge und Höfe von einstmals 180. Die meisten sind öffentlich zugänglich und können mit respektvoller, achtsamer Haltung besichtigt werden.

Zu Beginn des 14. Jahrhunderts erblühte der Handel und die Bevölkerungszahl schoss in die Höhe. Um neuen Wohnraum zu schaffen, entstanden die winzigen Gangbuden in denen dann Handwerker, einfache Seeleute, Bedienstete und Tagelöhner ihr ärmliches, dunkles Plätzchen fanden. Teils kamen auf ein Ganghäuschen bis zu 6 Personen auf engstem Raum unter, mit Holzläden ohne Glas in den Fenstern und lediglich einer Feuerstelle. Heutzutage sind die kleinen Schmuckstücke heiß begehrter Wohnraum – allerdings für weit weniger Bewohner pro Bude als damals und deutlich komfortabler in der Ausstattung.

Die dicke Berta – Lütt & Lecker

Bereit für dein neues Lieblingscafé? Dann komm in die dicke Berta, die ihren Namen einer Schildkröte zu verdanken hat, die einst in der Obhut der Gründerin lebte und nach ihrem Tod unvergessen bleiben sollte. In der dicken Berta gibt es nicht nur hausgemachte Kuchen wie bei Mutti, sondern auch herzhaftes wie köstlichen Flammkuchen oder eine gepflegte Brotzeit zum kühlen Bierchen.

Adresse: Beckergrube 39, 23552 Lübeck

Öffnungszeiten: Mo, Do: 12:00 – 19:00 Uhr. Fr, Sa, So: 13:00 – 19:00 Uhr. Di, Mi Ruhetage

Ahoi Matrose! Lübeck mit dem Boot erkunden

Kein Bootsführerschein? Macht nichts. Mit den E-Booten von Boat Now kannst du auch ohne Bootsführerschein die schöne Hansestadt vom Wasser aus erkunden und ganz neue Perspektiven entdecken. Nach einer kurzen Einweisung beginnt deine Tour mit bis zu 6 Personen pro Boot, ausgestattet mit komfortablen Sitzpolstern und einem Tisch für eine kleine Brotzeit mit maritimem Flair.

Adresse: An der Obertrave / Ecke Marlesgrube, 23552 Lübeck